Was kann ich tun?

Übergewicht gilt als einer der Risikofaktoren für viele Erkrankungen wie zum Beispiel für Diabetes, Bluthochdruck und / oder Schlafapnoe.

Es gibt sogar mittlerweile Erkentnisse, dass die Adipositas Krebserkrankungen begünstigt. Hinzu kommen natürlich auch Gelenkerkrankungen wie Arthrose usw.

All dies sollten ausreichend Gründe für Übergewichtige sein, rechtzeitig die Reisslinie zu ziehen und etwas zu tun.

Jemand der nicht von der Adipositas betroffen ist, hat oft das Problem, dass er unsere Situation schwer nachvollziehen kann. "Iss einfach weniger" oder "Beweg Dich einfach mal" sind hierbei noch die harmlosen Aussagen, die man oft hört.

Ihr Übergewicht kann aber so vielseitige Ursachen haben, dass eine Therapie vom Prinzip her nur interdisziplinär Sinn macht.

Interdisziplinär bedeutet, dass Fachleute unterschiedlicher Bereiche gemeinsam ein "Problem" oder in Ihrem Fall Ihre Erkrankung Adipositas behandeln.

Hierzu gehören - neben Ihrem Hausarzt - Fachärzte verschiedener medizinischer Fachrichtungen, Ernährungs-/Verhaltenstherapeuten und Bewegungstherapeuten. Optimalerweise rundet der Besuch einer Selbsthilfegruppe dieses Gesamtpaket ab.

Den wichtigsten Akteur dieses Vorhabens haben wir noch nicht genannt. Das sind Sie!

Ohne Ihre Mitarbeit wird es sehr schwer werden. Alle Ärzte und Therapeuten können nur so gut unterstützen, wie Sie es zulassen.

Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck. Wir können leider nur einen Teil unserer Krankheit beeinflussen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, das zu tun was möglich ist.

Im wesentlichen baut sich eine konservative Therapie wie folgt auf:

  • Ernährungstherapie
  • Verhaltenstherapie
  • Bewegungstherapie

Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist hierbei in jedem Fall hilfreich.

Zusätzlich gibt es mittlerweile die Möglichkeit mit Medikamenten die Therapie zu unterstützen.

Sollte dies alles auf Grund der Krankheitsschwere kaum noch helfen, bleibt am Ende die chirurgische Therapie.

Nun gibt es leider kaum flächendeckende Therapieangebote. In bestimmten Regionen sind Programme nur "Kunden" einer bestimmten Krankenkasse zugänglich.
Auch werden Therapien häufig nicht oder nur teilweise durch die Krankenkassen finanziert.

Im folgenden Video werden verschiedenen Therapieprogramme erläutert

Therapieprogramme im Vergleich

Digitale Therapie der Adipositas

Die digitale Therapie der Adipositas bildet im Moment die Ausnahme, wenn es um die Finanzierung der Therapie der Adipositas geht.

Krankenkassen sind kraft Gesetz dazu verpflichtet, sogenannte DiGA zu finanzieren.
Für die Adipositas gibt es aktuell zwei Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die von Betroffenen genutzt werden können.
Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte hat diese - neben den anderen verfügbaren Apps - auf seiner Internetseite gelistet. Hier könnt Ihr das DiGA Verzeichnis des BfArM einsehen.

DiGA? Was ist das denn?